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07.05.2013 17:08 Alter: 11 yrs

Zuckerdorf schafft Wärme mit Biomethan

Fast zeitgleich mit der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage in Klein-Wanzleben wurde im benachbarten Kroppenstedt gemeinsam mit Vertretern der Betreibergesellschaften MVV Energie AG und RES Projects GmbH der Grundstein für den Bau einer weiteren hocheffizienten Biomethan-Anlage im Bördekreis gelegt. Das Bioerdgas beider Anlagen wird ab 2014 umweltfreundlich den Wärmebedarf von rund 2.400 Haushalten absichern. Verglichen mit fossilen Energieträgern wird durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in jeder der Biomethan-Anlagen der Ausstoß von 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Ab 2014 werden dies mit beiden Anlagen dann 40.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr sein.


Ihre Substrate bezieht MVV Energie von Ackerflächen im Umkreis von maximal 20 Kilometern rund um die Biomethan-Anlagen. Nach dem Vergären kommen sie dort als wertvoller Naturdünger zum Einsatz. Fotos: MVV
Seit Herbst 2012 speist die Biomethan-Anlage im Zuckerdorf Klein Wanzleben (Foto) in der Nähe von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg nachhaltig erzeugtes Bioerdgas in das öffentliche Gasnetz ein. Nun erfolgte am 09. April 2013 die offizielle Inbetriebnahme der Anlage, die das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie und der Münchner Biomethanspezialist RES Projects gemeinsam betreiben. Mit dem eingespeisten Biomethan kann beim Verstromen in dezentralen Blockheizkraftwerken umweltfreundlich Strom für 6.000 Familien gewonnen werden, zusätzlich können damit 1.200 Haushalte ihren Wärmebedarf decken.

Biomethan ergänzt fossile Energieträger

Für Dr. Werner Dub, Mitglied des Vorstandes der MVV Energie AG, sind Investitionen in solche Biomethan-Anlagen eine vom Mannheimer Konzern seit vielen Jahren verfolgte Linie, dem Einsatz nachhaltig erzeugter Energie einen hohen Stellenwert beizumessen. MVV-Vorstand Dr. Dub sieht auch die besondere Bedeutung, die Biomethan im bundesdeutschen Energiemix zukommt: „Neben der volatil einspeisenden Windenergie und Photovoltaik benötigen wir für einen erfolgreichen Umbau der deutschen Energielandschaft auch regelbare erneuerbare Erzeugungstechnologien wie Biomethan, um den Anforderungen an Flexibilität und Regelbarkeit gerecht werden zu können. Es kann in der dezentralen Strom- wie auch Wärmeerzeugung fossile Energieträger sinnvoll und wirtschaftlich ergänzen.“

Pro Jahr werden in der neuen hocheffizienten Anlage rund 60.000 Tonnen nachwachsende Rohstoffe vergoren, und das entstehende Biogas wird zu Methan veredelt. Jedes Jahr können die Betreiber so rund 5,8 Millionen Normkubikmeter Biomethan in das Erdgasnetz einspeisen. Und, in Klein Wanzleben haben MVV Energie und RES Projects bisher drei Mitarbeiter für den Betrieb der Anlage neu eingestellt. Weitere drei werden sie ab 2014 in Kroppenstedt beschäftigen. Erfahrungen vergleichbarer Anlagen weisen aus, dass bei Dienstleistern und Zulieferern pro Anlage zusätzlich weitere rund 20 Arbeitsplätze entstehen.

Die Einsatzstoffe werden ausschließlich auf Ackerflächen im Umkreis von maximal 20 Kilometern rund um die Anlagen angebaut. Neben der regionalen Landwirtschaft und dem benachbarten Werk der Nordzucker AG ist in Klein Wanzleben die KWS SAAT AG, die vor über 150 Jahren in Klein Wanzleben gegründet wurde und dort auch eine eigene Saatzuchtstation betreibt, wichtigster Substratlieferant. Die eingesetzten Substrate können nach dem Vergären in der Anlage vor Ort sogar wieder komplett als wertvoller Naturdünger eingesetzt werden und dadurch die Produktion und Ausbringung von Kunstdünger ersetzen.

Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

In der neuen Biomethan-Anlage nordwestlich von Kroppenstedt sollen vor allem Maissilage und Rindergülle vergoren und so energetisch genutzt werden, zusätzlich auch Hühnertrockenkot aus der Region, Rinderfestmist und Zuckerrüben. Rund 75.000 Tonnen nachwachsende Rohstoffe sollen ab 2014 pro Jahr vergoren werden. Bewusst setzen die Mannheimer Energieexperten auf einen Substratmix, um dem Entstehen von Monokulturen entgegenzuwirken. Somit schließt sich der Kreis, denn mit Hilfe dieser wertvollen Nährstoffe wachsen neue Energiepflanzen für die Erzeugung des Biomethans heran. Es entsteht eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, bei der nahezu keine Abfälle anfallen.

Strategische Partnerschaft in Sachen Biomethan

Partner der MVV Energie ist die im Jahr 2003 gegründete RES Projects GmbH. Das Unternehmen leistete mit der Projektentwicklung der ersten Biomethananlage in Pliening und der damit verbundenen Biomethaneinspeisung in das Erdgasnetz Pionierarbeit: Zum ersten Mal wurde in Deutschland das gewonnene Biogas aufbereitet und in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist. Rund 40 Projekte im Biomethanumfeldrealisierte RES Projects seit der Gründung. Nun auch erfolgreich mit dem Mannheimer Energieversorger.

Als eines der führenden Unternehmen beim ökologischen Umbau der Energieversorgung hat die Mannheimer MVV Energie AG mit einer auf Nachhaltigkeit und Profitabilität Strategie die Weichen für das Energiesystem der Zukunft schon früh gestellt. Dabei setzt sie vor allem auf den Ausbau erneuerbarer Energie – insbesondere auf Windkraftanlagen an Land, auf Biomasse- und Biomethan-Anlagen – sowie auf die Stärkung der Energieeffizienz.

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Der börsennotierte MVV Energie Konzern gehört mit einem Gesamtumsatz von fast 4 Mrd. Euro zu den führenden Energieunternehmen in Deutschland. Mit rund 5.500 Beschäftigten besetzt die lokal und regional verankerte Unternehmensgruppe alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette bei der zuverlässigen Versorgung mit Strom, Wärme, Gas und Wasser – von der Energieerzeugung über den Energiehandel, die Energieverteilung über eigene Netze bis zum Vertrieb und zu Energiedienstleistungen. Darüber hinaus zählt die Unternehmensgruppe in Deutschland zu den größten Betreibern von thermischen Abfallverwertungs- und Biomasseanlagen. Die Unternehmensstrategie ist auf mittel- und langfristiges, profitables Wachstum ausgerichtet.