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26.11.2021 12:05 Alter: 2 yrs

Topthemen 2021: Hochwasserkatastrophe und Redispatch 2.0

Das Wetter wird immer wichtiger, gerade und auch in der Energiewirtschaft. Die Hochwasserkatastrophe im Sommer dieses Jahres hat dies gezeigt, ebenso das heiße Branchenthema Redispatch 2.0. Maßgeschneiderte und systemintegrierte Wetterdaten sind mittlerweile unverzichtbarer Prozess-Bestandteil, und zwar in sämtlichen Bereichen der Energiewertschöpfungskette. Hierüber sprachen wir mit Alexander Lehmann, Geschäftsführer der deutschen UBIMET-Niederlassung.


Alexander Lehmann, Geschäftsführer UBIMET Deutschland Foto: UBIMET

Als international agierendes Unternehmen bietet UBIMET qualitativ hochwertige meteorologische Daten, Vorhersagen und Warnungen, die es wetterabhängigen Branchen weltweit erlauben, Sicherheit und Effizienz von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Zu den Kunden zählen im Bereich der Energiewirtschaft alle Übertragungsnetzbetreiber, die meisten großen und viele kleine Verteilnetzbetreiber, Stadtwerke sowie Direktvermarkter. Hinter UBIMET steht ein internationales Team aus mehr als 25 Nationen, das sich zum Ziel gesetzt hat, neue Standards in der Meteorologie zu setzen.

Herr Lehmann, das Jahr 2021 hatte einige Unwetterereignisse parat, können Wetterprognosen im Vorfeld Katastrophen reduzieren?

Ich denke, man muss hier differenzieren. Natürlich kann man vor solchen Unwettern warnen. Die katastrophalen Regenmengen im Einzugsgebiet der Ahr an sich hätte man hierbei allerdings nicht reduzieren können. Wohl aber wäre es möglich gewesen, die Auswirkungen besser zu antizipieren. Meteorologie und Hydrologie sind heute so weit, dass man sehr gute Wetter- und Hochwasserprognosen erstellen kann. Allerdings heißt eine gute Prognose nicht, dass allen Betroffenen die Auswirkungen im Detail klar sind und entsprechend gehandelt werden kann – Stichwort Krisenmanagement. Wir merken es an vielen Kundengesprächen. Die Themen Extremwetter, Optimierung des Krisenmanagements und übergeordnet die Anpassung an den Klimawandel waren noch nie so präsent wie heute.

Stichwort Anpassung an den Klimawandel – können Sie diesen Punkt noch etwas detailierter ausführen?

Wir erhalten derzeit aus den unterschiedlichsten Branchen, schwerpunktmäßig aber aus dem Bereich der Infrastruktur- und Netzbetreiber Anfragen. Dem AssetManagement geht es dabei eher um eine Optimierung des Bestands sowie die Berücksichtigung der veränderten Klimabedingungen bei der Neubau-Planung. Für das Krisenmanagement hingegen sollte es derzeit TopPriorität haben, sich für die nächsten Unwetter besser aufzustellen.

Die UBIMET-Gruppe kooperiert mit ProCom, mit welchem Nutzen für Energieversorger?

Hier geht es um ein weiteres, das Wetter betreffende Top-Thema 2021, Redispatch 2.0. Die neuen Anforderungen von Redispatch 2.0 sind ja insbesondere im Bereich der Prognose umfangreich und betreffen derzeit vor allem das Prognosemodell. Unsere punktgenauen Wetterdaten bilden die Basis, um mittels State-of-theArt-Optimierungs- und Prognoseverfahren die Einspeisung von PV- und Windanlagen bestmöglich vorherzusagen.

Dank der Kooperation mit ProCom können Anlagenbetreiber/Einsatzverantwortliche (EIV/BTR) und Anschlussnetzbetreiber (ANB) den kombinierten Service von UBIMET und ProCom nutzen, also für PV, Wind und Wasser, aber eben auch für KWK- und Biogas-Anlagen. Die Kunden erhalten somit alles aus einer gemeinsamen Quelle. Dies spart Koordinierungs- und IT-Aufwand auf Seiten der VNB. Und auch prognoseseitig ist dies von nicht zu unterschätzendem Vorteil. Bei allen zu prognostizierenden Anlagen ist somit dieselbe Wetterlage hinterlegt, und damit sind die Prognosen in Bezug auf das lokale Wetter konsistent zueinander.