Nachricht

< Verteilnetzbetreiber bereiten Netzausbaumaßnahmen gemeinsam vor
09.12.2019 11:40 Alter: 4 yrs
Kategorie: Digitalisierung

Tage voll Effizienz und Klimaschutz

Seit Jahren führt die KWK-Branche einen Kampf um Anerkennung als wichtige Säule der Energiewende. In der letzten Zeit ist ein leichter Rückenwind erkennbar.


Dr. Georg Klene, Vizepräsident B.KWK

Auf dem 11. Jahreskongress des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung e. V. (B.KWK) im November in Berlin wurde aufgezeigt, dass kritische Themen wie Kohleausstieg und Netzstabilität mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) beherrschbar sind und die KWK einen volkswirtschaftlich unentbehrlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leistet.
Für THEMEN|:magazin reflektiert Dr. Georg Klene, Vizepräsident des B.KWK wesentliche Aussagen des Kongresses.

Herr Dr. Klene, wie schätzen Sie die gegenwärtige Stellung der KWK ein?

Netzstabilität, Netzausbaukosten, Energiespeicherung, Effizienz und CO2-Einsparung rücken mit dem Kohleausstieg und dem Ausbau von Erneuerbaren Energien und Erneuerbaren Gasen immer stärker in den Fokus der öffentlichen Diskussion. Auf die aktuellen Herausforderungen von Klimaschutz und Ausbau der Erneuerbaren Energien gibt es eine Antwort: Kraft-Wärme-Kopplung.

Hing der KWK über viele Jahre das Image eines Steigbügelhalters für fossile Rohstoffe nach, so hat sich dieses Bild gewandelt. Mit dem netzdienlichen Betrieb und der flexiblen Fahrweise sind KWK-Anlagen stabilisierender Faktor eines Stromnetzes, das einen hohen Anteil aller Erneuerbarer Energien einbinden, transportieren und auch speichern muss.

Viele Gespräche wurden in der Vergangenheit geführt, jetzt ist es offiziell: Auf unserem Jahreskongress stimmte auch die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE e. V.) zu, dass die Energiewende nur in Partnerschaft von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Umweltwärme) gelingen kann. Und dass nur ein Mix der verfügbaren Technologien und Ressourcen zu einem erfolgreichem Klimaschutz führen kann.

Auf dem Kongress war auch Bundespolitik zahlreich vertreten, mit welchen Botschaften?

Eine entscheidende Aussage war sicher, dass Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), in seinem Grußwort eine Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs- Gesetzes (KWKG) noch für das Jahr 2019 ankündigte. Er ließ dabei durchblicken, dass beispielsweise die Einbindung Erneuerbarer Energie und die möglichst vollständige Rückgewinnung der erzeugten Wärme in der Novellierung in den nächsten Wochen eingebracht werden würden. Erneuerbare und KWK seien für ihn kein Widerspruch – im Gegenteil. Die anwesenden Bundespolitiker Carsten Müller, MdB (CDU/CSU), Prof. Dr. Martin Neumann, MdB (FDP), Timon Gremmels, MdB (SPD) und Ralph Lenkert, MdB (DIE LINKE) zeigten in der Podiumsdiskussion trotz einzelner bundespolitischer Differenzen eine erstaunliche Einigkeit in Energiefragen. Nach den umfangreichen technologischen Grabenkämpfen der gesamten 2000er Jahre haben alle Vertreter von Politik und Wirtschaft die neue „Technologieoffenheit“ hervorgehoben.

Denn nur mit der Nutzung der jeweils lokal am besten geeigneten Technologie oder Mix von Technologien, werde eine maximale Menge an CO2 eingespart und so ein Erreichen der Klimaschutzziele ermöglicht. In einem solchen Mix ist die Kraft-Wärme- Kopplung als extrem schnell steuerbarer Residuallasterzeuger mehr als nur das Rückgrat der Energiewende.

Weitere Informationen zum Kongress unter: Opens external link in new windowwww.bkwk.de