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24.11.2025 16:49 Alter: 2 days

Smart-Meter-Rollout: Die Quote greift zu kurz

„Nicht die Statistik zählt, sondern der reale Fortschritt im Netz.“


Torsten Maus, Geschäftsführer, EWE NETZ GmbH
Foto: Tristan Vankann

Die Bundesnetzagentur hat ihre aktuelle Auswertung zum Smart Meter-Rollout veröffentlicht. Auf den ersten Blick scheint es, als ginge der Einbau intelligenter Messsysteme in Deutschland nur langsam voran. Doch wer allein auf die offizielle Rollout-Quote schaut, sieht nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit.

Mehr Realität als Statistik

Die Quote misst, wie viele intelligente Stromzähler installiert wurden – bezogen auf eine gesetzliche Zielgröße. Doch viele Einbaufälle, die täglich stattfinden, bleiben ungezählt. Dazu gehören etwa Photovoltaikanlagen, steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen oder Wallboxen, freiwillige Einbauten in Haushalten oder technische Projekte in Mehrfamilienhäusern.

Diese Einsätze sind Teil des Rollouts, werden aber in der Statistik nicht berücksichtigt. Das führt zu einem falschen Bild: Die tatsächlichen Fortschritte sind weit größer, als die Quote vermuten lässt.

EWE NETZ zeigt: Der Rollout läuft

Bei EWE NETZ wurde die von der Bundesnetzagentur geforderte Rollout-Quote von 20 Prozent bereits im Juli 2025 erreicht – ein halbes Jahr vor dem Stichtag. Insgesamt sind rund 80.000 Smart Meter installiert, und jede Woche kommen etwa 2.000 hinzu. Rund 18 Prozent unserer Einspeiser, also Betreiber von PV-Anlagen, sind bereits mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet – auch wenn diese Fälle offiziell nicht mitgezählt werden.
Diese Zahlen zeigen klar: Der Rollout läuft – und zwar erfolgreich.

Falsche Wahrnehmung, falsche Schlussfolgerungen

Wenn in Politik oder Medien vom „Stillstand“ beim Rollout die Rede ist, liegt das selten an mangelndem Tempo der Netzbetreiber. Vielmehr bremsen häufig Gesetzesänderungen, neue technische Vorgaben oder IT-Umstellungen die Umsetzung. Dennoch arbeiten die Messstellenbetreiber mit hohem Einsatz daran, die Digitalisierung der Energiewende voranzubringen.

Energiewende braucht Stabilität

EWE NETZ ist in besonderem Maße von der Energiewende betroffen: Wir betreuen viele Einspeiser, steuerbare Verbraucher und komplexe Netze – also genau die Bereiche, in denen Digitalisierung entscheidend ist. Damit wir weiter skalieren und Prozesse stabilisieren können, brauchen wir vor allem Planungssicherheit und Beständigkeit.

Ein Appell zum Hinschauen

Der aktuelle Monitoringbericht ist eine gute Gelegenheit, genauer hinzusehen. Die tatsächlichen Fortschritte beim Smart Meter-Rollout sind deutlich größer, als die offiziellen Quoten vermuten lassen. Es wird höchste Zeit, dass diese Realität auch in der Bewertung sichtbar wird.

Die Bundesnetzagentur hat im Oktober die durchschnittlichen Stromausfallzeiten pro Kunde für das Jahr 2024 veröffentlicht. Kunden von EWE NETZ waren demnach im Schnitt nur 3,4 Minuten ohne Strom (2023: 4,6 Min.) – und damit deutlich kürzer als der bundesweite Durchschnitt von 11,7 Minuten (2023: 12,8 Min.). Damit gehört EWE NETZ erneut zu den zuverlässigsten Netzbetreibern in Deutschland.

www.ewe-netz.de