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Risikoabsicherung des KfW-Rohstofffonds sichern
„Der Rohstofffonds muss ein tragfähiger Hebel für Kreislaufwirtschaft, technologische Innovation und geostrategische Resilienz in Deutschland und Europa bleiben.“
Der KfW-Rohstofffonds ist ein zentrales Element zur Sicherung von Rohstoffresilienz und Kreislaufwirtschaft. Die Risikoabsicherung des Fonds erlebt jedoch einen drastischen Rückgang. Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. schlägt Alarm. THEMEN!magazin übernimmt angesichts dieser Entwicklung eine Wortmeldung von Anja Siegesmund, Geschäftsführende Präsidentin des BDE.
Die Risikoabsicherung des KfW Rohstofffonds sinkt drastisch – von 272,9 Mio. € (2024) auf 98,7 Mio. € (2025), ein Rückgang um 63,85 %. Sollte sich dieser Trend im Haushalt 2026 fortsetzen, wird ein zentrales Instrument zur Sicherung von Rohstoffresilienz und Kreislaufwirtschaft nachhaltig geschwächt. Internationale Entwicklungen belegen: Nur mit mutigen Investitionen, innovativen Technologien und KRITIS-Vorsorge sind nachhaltige Wachstumsstrategien möglich.
Relevanz des Rohstofffonds
Der Fonds fördert Projekte in den Bereichen Bergbau, Weiterverarbeitung und Recycling – insbesondere für kritische Rohstoffe wie Lithium oder Seltene Erden. (Einzelprojektvolumen: 50–150 Mio. €; Eigenkapitalbudget insgesamt: 1 Mrd. € für 2024–2028). Die KfW stellt das Kapital, während der Bund etwa 10 Prozent des Risikos über Verpflichtungsermächtigungen absichert. Ohne verlässliche Risikoabsicherung verliert dieser Fördermechanismus nachhaltig an Wirksamkeit.
Industrie und Wissenschaft mahnen deshalb Entschlossenheit ein: Der Fonds sei „zu langsam“ und muss sich der neuen geopolitischen Realität stellen. Zudem sich der internationale Rahmen parallel deutlich weiterentwickelt: Deutschland und Kanada wollen eine Absichtserklärung zur Kooperation bei kritischen Rohstoffen unterzeichnen – etwa Lithium, Nickel, Kupfer – zur Stärkung der Versorgungssicherheit in Schlüsseltechnologien wie Batterien oder Elektromobilität.
Rohstoffsicherheit statt Kürzungspolitik
Wer Resilienz der deutschen Wirtschaft will, muss auch die Rohstoffsicherheit im Blick haben. Den Rohstofffonds trockenlegen heißt, die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen. Notwendig wäre, Wachstum vom Ressourceneinsatz entkoppeln: mehr und kluge, innovative Technologien ebenso wie KRITIS Vorsorge. Die Kürzung unterminiert die Fähigkeit des Fonds zur strategischen Risikoabsicherung – und damit seine Wirkung als Förderinstrument für Kreislaufwirtschaft und Rohstoffversorgung.
Starke Rahmenbedingungen für zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft
Kreislaufwirtschaft ist Rohstoffsicherheit und braucht starke Rahmenbedingungen. Unsere Vorschläge:
- Risikoabsicherung auf mindestens 300 Mio. € erhöhen – statt weiterer Kürzungen
- Einführung einer verbindlichen Recyclingquote von 70 Prozent bis 2030
- Systematischer Ausbau der Recycling-Infrastruktur für kritische Rohstoffe, insbesondere Seltene Erden, als Kern der wirtschaftlichen Resilienz
Kreislaufwirtschaft ist essenziell für Versorgungssicherheit und industriepolitische Resilienz. Wenn wir jetzt die Risikoabsicherung kürzen, schwächen wir genau jene Instrumente, die uns unabhängiger machen. Wir brauchen mehr Sicherheit – nicht weniger.
Weitere Informationen unter: www.bde.de