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29.09.2025 14:39 Alter: 19 days

Optionen für Klimaschutz erweitern – alternative Kraftstoffe anerkennen

„Klimaschonende Fuels ermöglichen eine echte zusätzliche Klimaschutzoption.“


Prof. Dr. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer, en2x – Wirtschaftsverband - Foto: en2x

Der Einsatz CO2-neutraler Kraftstoffe muss in der EU-Flottenregulierung als Klimaschutzoption für Pkw anerkannt werden – gleichgestellt mit Strom für batteriebetriebene Fahrzeuge. Das fordert Prof. Dr. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des en2x -Wirtschaftsverband Fuels und Energie, anlässlich anhaltender Diskussionen in Brüssel um die Zukunft des klimafreundlichen Straßenverkehrs.

Dem schnellen Hochlauf der E-Mobilität kommt eine enorm wichtige Rolle zu, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Das wird aber aus der Sicht von en2x keineswegs ausreichen. Darum ist bei der Revision der Flottenregulierung die Einführung einer Kategorie für Fahrzeuge notwendig, die ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe (Carbon Neutral Fuels, CNF) tanken und die vergleichbar zu Elektroautos als Null-Emissionsfahrzeuge in dieser Regulierung bewertet werden.

EU­Flottenregulierung auf der Bremse

Bislang lässt die EU-Flottenregulierung für Pkw den Einsatz solcher klimaschonenden Fuels außen vor. Das ist kontraproduktiv. Die Basis für Klimaschutzoptionen muss erweitert werden. Wichtig ist dabei, dass die Kraftstoffe für diese neue Fahrzeugkategorie in der Flottenregulierung zusätzlich zu den bestehenden Treibhausgasminderungsvorgaben der Kraftstofflieferanten in Verkehr gebracht werden.
Denn bei unserem Vorschlag geht es nicht darum, eine Langfristperspektive für fossile Kraftstoffe zu schaffen, sondern darum, eine zusätzliche echte Klimaschutzoption zu ermöglichen. Die Option dieser Fahrzeugkategorie könnte insbesondere auch für neue Plug-in-Hybrid- oder Range-Extender-Fahrzeuge langfristig attraktiv sein, die verhältnismäßig selten Kraftstoffe benötigen, da sie meist im Elektrobetrieb gefahren werden können.

Der Realität Rechnung tragen

Darüber hinaus gibt es ein weiteres wichtiges Argument, diese Öffnung zu ermöglichen: Im heutigen Pkw-Bestand Deutschlands haben 96 Prozent der Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor und es werden voraussichtlich noch viele Millionen in den nächsten Jahren dazukommen. Auch wenn der Bestand dieser Fahrzeuge langsam zurückgehen wird, werden hier große Mengen erneuerbarer Kraftstoffe benötigt. Die Investitionen in den Hochlauf fortschrittlicher Kraftstoffe wird es jedoch kaum im notwendigen Umfang geben, wenn keine Langfristperspektive in diesem Markt gegeben ist. Diese Perspektive könnte durch eine entsprechende Anpassung der Flottenregulierung geschaffen werden.

Um die Betankung solcher CNF-Fahrzeuge einfach und flächendeckend zu ermöglichen, ist keine getrennte Kraftstofflogistik erforderlich. Diese würde nur unnötig den logistischen Aufwand und damit die Emissionen und Kosten für diese Lösung steigen lassen. Es muss nur sichergestellt werden, dass die in diese Fahrzeuge getankten Kraftstoffmengen erfasst werden – unabhängig davon, welcher Kraftstoff genau in den Tank fließt – und dass diese Mengen auch zusätzlich zu bestehenden Quotenverpflichtungen in den Markt kommen. Selbstverständlich sollten für die klimaschonenden Kraftstoffe die Nachhaltigkeitskriterien der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED gelten. Und Kraftstoffe, die die Vorgaben der RED erfüllen, müssen auch für diese Fahrzeugkategorie nutzbar sein.

Weitere Informationen unter: www.en2x.de