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< Klimaschutzpolitik 2030: Zielführend aus Sicht der Energiewirtschaft?
15.02.2021 12:08 Alter: 3 yrs

Oil and Gas Methane Partnership 2.0

Thuga Energienetze, schwaben netz und Energienetze Bayern gehoren zu den neuen Mitgliedern der Oil and Gas Methane Partnership 2.0 (OGMP 2.0). Diese globale Initiative unter Fuhrung von UN Environment Programme verfolgt das Ziel, die Methan-Emissionen weltweit zu reduzieren. Aus diesem aktuellen Anlass sprachen wir mit Reinhard Wendl, Geschaftsfuhrer Thuga Energienetze.


Reinhard Wendl, Geschäftsführer Thüga Energienetze Foto: Thüga

„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Verteilnetze durch ehrgeizige Reduktionsmaßnahmen kombiniert mit der Verteilung von erneuerbaren und und dekarbonisierten Gasen eine wichtige Rolle spielen werden, um die Klimaziele von Paris zu erreichen.“

Herr Wendl, was verbirgt sich hinter OGMP 2.0?

OGMP ist eine Initiative der Climate and Clean Air Coalition (CCAC) unter der Führung des UN Environment Programme (UNEP), in Partnerschaft mit der European Commission (EC) und des Environmental Defense Fund (EDF) sowie führenden Unternehmen der Gas- und Ölbranche. Diese decken zusammen etwa 30 Prozent der weltweiten Förderung ab.

2014 mit sechs Mitgliedern gestartet, zählt man heute über 60 Mitglieder. Notwendig wurde ein neues Rahmenwerk für das Reporting von Methan-Emissionen: deshalb wurde im November 2020 OGMP einem Relaunch unterzogen und agiert jetzt unter OGMP 2.0. Neben den vier deutschen Verteilnetzbetreibern haben sich 16 weitere Verteilnetzbetreiber aus fünf europäischen Mitgliedsstaaten OGMP 2.0 angeschlossen.

Welche Ziele verfolgt die Initiative?

Neben der Reduzierung von Methan-Emissionen ist das Ziel, einen Rahmen für weltweit einheitliche, nachprüfbare Standards zur Messung und zum Reporting von Methan zu schaffen. So sollen die Maßnahmen zur Reduzierung von Methan-Emissionen besser nachvollziehbar werden und Vergleiche zwischen Unternehmen möglich sein. Darüber hinaus will man die OGMP-Prinzipien über Informationskampagnen oder Gesetzgebungsmaßnahmen als höchsten Berichtsstandard weltweit implementieren.

2021 fließen sie bereits in den geplanten EU-Gesetzesvorschlag zu Methan-Emissionen ein. Die insgesamt 62 Mitglieder verpflichten sich, ihren Methan-Ausstoß entlang der gesamten Wertschöpfungskette deutlich präziser als bisher zu erfassen, ihn transparent zu machen und vor allem nachweislich zu reduzieren. Bis 2030 sollen die Methan- Emissionen in der gesamten Öl- und Gasindustrie um 60 bis 70 Prozent gegenüber 2015 sinken.

Warum sind die Thüga Energienetze OGMP 2.0 beigetreten?

Vier deutsche Verteilnetzbetreiber haben sich OGMP 2.0 angeschlossen, drei davon gehören zur Thüga-Gruppe: neben der Thüga Energienetze auch die Partnerunternehmen schwaben netz und Energienetze Bayern, der Gas- Verteilnetzbetreiber der Energie-Südbayern-Gruppe. Durch den Beitritt verpflichten sich die beteiligten Unternehmen, den Goldstandard anzustreben. Dafür müssen sie die Methan–Emissionen so exakt wie möglich ermitteln und konkrete Maßnahmen definieren, durch die Senkungen in den nächsten drei Jahren erreicht werden können. Der Erfolg wird jährlich verifiziert.

Das Reporting von Methan-Emissionen gehört seit langen in der Thüga-Gruppe zum Alltag. 30 Jahre Investitionen haben die Methan-Emissionen in unseren Netzen bereits erheblich gesenkt. Wir haben bereits vor rund 20 Jahren das Gussauswechslungsprogramm erfolgreich beendet und betreiben ausschließlich Kunststoff- und Stahlleitungen. Unser Augenmerk werden wir deshalb besonders auf Reduktionsmaßnahmen im operativen Betrieb richten. Zudem wollen wir unsere Erfahrungen und Best-Practices aus der Thüga-Gruppe aktiv in die Arbeit einbringen.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

www.thuega-energienetze.de