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< Ostdeutsches Energieforum fordert mittelstandsfreundliche Energiepolitik
29.09.2025 11:00 Alter: 18 days

Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt

„Das 10-Punkte-Papier von Ministerin Katherina Reiche ist Fundament für deutliche Effizienzverbesserungen des Energiesystems.“


Dr. Helfried Schmidt, Energieexperte, Partner THEMEN!magazin - Foto: privat

Der am 15. September 2025 veröffentlichte Monitoringbericht zur Energiewende ist ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag und wurde von den wissenschaftlichen Instituten BET und EWI im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie extern durchgeführt. Darauf aufbauend legte Bundesministerin Katherina Reiche Vorschläge für zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Schlüsselmaßnahmen vor. Hierzu eine Anmerkung von unserem Energieexperten Dr. Helfried Schmidt.

Die Energiewende ist an einem Scheideweg. Damit sie gelingt, müssen Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit des Energiesystems für unseren Wirtschaftsstandort stärker ins Zentrum rücken.

Ehrliche Bestandsaufnahme notwendig

Nur mit sicherer, sauberer und bezahlbarer Energie können wir Arbeitsplätze sichern, Wettbewerbsfähigkeit erhalten und sozialen Zusammenhalt stärken. Wir brauchen jetzt eine ehrliche Bestandsaufnahme. Die Energiewende kann nur durch mehr Pragmatismus und Realismus gelingen. Energiepolitische Entscheidungen dürfen keine Fehlinvestitionen oder Überregulierung erzeugen, sondern müssen auf Markt, Technologievielfalt und Innovation setzen.

Zehn Schlüsselmaßnahmen als Wegmarken

Bundesministerin Katherina Reiche schlägt die folgenden zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundlichen Schlüsselmaßnahmen vor:

  1. Ehrliche Bedarfsermittlung und Planungsrealismus
  2. Erneuerbare Energien markt- und systemdienlich fördern
  3. Netze, Erneuerbare Energien und dezentrale Flexibilität synchron ausbauen
  4. Technologieoffenen Kapazitätsmarkt schnell implementieren
  5. Flexibilität und Digitalisierung des Stromsystems voranbringen
  6. Einheitliche und liquide Energiemärkte erhalten und ausbauen
  7. Förderregime überprüfen, Subventionen systematisch senken
  8. Forschung zukunftsgerichtet vorantreiben, Innovationen fördern
  9. Wasserstoff-Hochlauf pragmatisch fördern, überkomplexe Vorgaben abbauen
  10. CCS/CCU als Klimaschutztechnologie etablieren

 

 

Gegenstimmen sind eigentlich gegenstandslos

Im Vorfeld des Monitorings wurden negative Erwartungen grotesk hochgefahren. Beleg dafür ist das Hashtag#Energiemonitoring von Katherina Reiche. Es gab präventive Gegengutachten und düstere Warnungen vor dem „Ende der Energiewende“. Und jetzt die erstaunliche Feststellung: Es gab keinen Skandal. Vielmehr eine politische Initiative, die dringend notwendig war.
Das Konzept ist auf der Grundlage einer breiten Analyse wesentlicher Studien aus unterschiedlichen Lagern (Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) entwickelt worden. Es greift Ideen, Gedanken und Konzepte auf, die seit langem in der Fachwelt diskutiert werden.

Wenn es gelingt, dieses Konzept in politisches Handeln umzusetzen, lassen sich Finanzierbarkeit, industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität verbinden. Geht es doch um die Zukunft des Landes, unseren Weg zur Klimaneutralität und die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland.