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28.04.2020 14:25 Alter: 4 yrs

Kommunale Unternehmen: Garant für die Daseinsvorsorge

Die Energiewelt verändert sich, Stadtwerke werden auch künftig eine entscheidende Rolle spielen. Sie stemmen Dezentralität in der Erzeugung, bringen Energie in die Region und sind der natürliche Partner von Kommunen für Digitalisierung und Smart City. Plattform für den Informations- und Meinungsaustausch auf kommunaler Ebene ist die Handelsblatt Jahrestagung „Stadtwerke“.


Ingela Marré, Conference Director Euroforum Deutschland GmbH

„Vieles, was früher mit „geht nicht“ überschrieben wurde, funktioniert wunderbar.“ Ingela Marré, Conference Director, Euroforum Deutschland und verantwortlich für die Handelsblatt Jahrestagung „Stadtwerke“ im Gespräch.

Frau Marré, Sie verantworten auch in 2020 die Jahrestagung Stadtwerke. Erleben wir nicht gerade, wie systemrelevant und lebensnotwendig diese Unternehmen für das Funktionieren unseres Gemeinwesens sind?

Definitiv, und die kommunalen Unternehmen leisten eine ungemein wertvolle Arbeit. Die Verlässlichkeit der Versorgung ist in unsicheren Zeiten ein extrem hohes Gut. Stadtwerke zeigen kontinuierlich, dass sie gut aufgestellt und auf außergewöhnliche Ereignisse vorbereitet sind. Die Stromversorgung läuft, dank Breitbandausbau ist Home Office kein Problem und der ÖPNV funktioniert, mit entsprechenden Schutzmaßnahmen für Fahrer und Fahrgäste. Man kann mit Fug und Recht sagen: Die kommunalen Unternehmen konnten ihr positives Image aufbauen und verstärken.

Welche Herausforderungen ergeben sich künftig für Versorgungsstrukturen in Kommunen?

Wir sehen es bereits im privaten Bereich: In schwierigen Zeiten hält man zusammen. Genauso ist es hier: Das Miteinander zwischen Kommune, Stadtwerk und Kunde wird sich weiter intensivieren. Jetzt müssen Weichen gestellt und die positiven Effekte der Pandemie mitgenommen werden. Vieles, was früher mit „geht nicht“ überschrieben wurde, funktioniert wunderbar.

Das ist nicht nur allein der Digitalisierung geschuldet, die weiter ausgebaut werden muss. Die Stadtwerke müssen sich einer veränderten Situation anpassen, sei es bei den internen Strukturen, aber auch bei Fragen rund um die Liquiditätsplanung. Eine große Herausforderung für die nächsten Monate wird sicherlich auch die Frage sein, wie mit den Ausfällen bei Industrie- und Gewerbekunden umgegangen und wie die Beschaffung neu aufgestellt wird. Die Themen Marke, Kundenbindung und Kundenkontakt müssen ganz oben auf der Agenda angesiedelt werden.

Die für Mai geplante Handelsblatt- Jahrestagung „Stadtwerke 2020“ soll Ende Oktober stattfinden. Welche thematischen Schwerpunkte werden gesetzt?

Corona-bedingt haben wir die Tagung auf den 29. und 30. Oktober 2020 verschoben. Die Sicherheit und Gesundheit unserer Teilnehmer, Referenten und Partner haben bei uns allerhöchste Priorität. Durch die Krise haben sich selbstverständlich neue Themen ergeben, die wir im Oktober aufgreifen werden. So werden wir ausführlich über die Learnings aus der Pandemie sprechen und wie die neuen Herausforderungen gemeistert werden können. Auch die Zusammenarbeit mit der Kommune wird weiterhin eine große Rolle im Tagungsprogramm haben, insbesondere wie die Digitalisierung der Stadt vorangetrieben werden kann und wie die Stadtwerke hierbei unterstützen. Einen ganz besonderen Fokus legen wir natürlich auch auf das Kerngeschäft rund um Netze, Vertrieb und Beschaffung. Ich denke, dass es an dieser Stelle besonders wichtig ist, die eigene Strategie zu überdenken und neue Wege zu beschreiten. Auf jeden Fall freue ich mich auf den Austausch im Oktober!

Wir danken für das Gespräch.