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23.08.2023 11:25 Alter: 339 days

Klimapolitik muss einfach besser werden

„Nicht mit Verboten und staatlichem Mikromanagement, sondern mit der Entfesselung der technologischen Innovation und marktwirtschaftlichen Anreizen werden wir den Klimawandel noch bremsen können.“


Dr. Friedbert Pflüger, Geschäftsführer Clean Energy Forum

Anfang Juli hat in Berlin das Clean Energy Forum (CEF) seine Arbeit aufgenommen und wird künftig die gesellschaftspolitische Diskussion zur Klimapolitik aktiv begleiten. Das Forum versteht sich als eine Plattform für einen diffamierungsfreien Dialog über wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen und will diese mit den konkreten Erfahrungen der Wirtschaft verbinden. Für THEMEN!magazin informiert Dr. Friedbert Pflüger, er ist Gründungsinitiator und Geschäftsführer, zur künftigen Arbeit des Forums

Herr Dr. Pflüger, warum ein Clean Energy Forum?

Das Clean Energy Forum versteht sich als die neue Plattform zum offenen Austausch über wissenschaftliche und technische Erkenntnisse und will sie mit den konkreten Erfahrungen der Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft verbinden. Wir verstehen uns als Think Tank und wollen einfach mehr Pluralität in die klima- und energiepolitische Debatte in Deutschland bringen. Denn die Klimaziele des Pariser Abkommens werden nur durch die Entfesselung aller wissenschaftlichen und technischen Potenziale erreicht. Klimapolitik muss stärker getrieben sein von technologischer Innovation und marktwirtschaftlichen Anreizen, weniger von staatlichem Mikromanagement. Deshalb haben wir uns als Forum die Aufgabe gestellt, verschiedene alternative Meinungen in die klima- und energiepolitische Debatte einfließen zu lassen. Ein Stichwort heißt Technologieoffenheit. Denn niemand sollte sich anmaßen, er könne heute ‚wissenschaftlich objektiv‘ voraussagen, mit welcher Technologie wir die Welt retten. 

Welche Inhalte verkörpert das Forum?

Die deutsche Klimapolitik wird nur dann ihre Ziele erreichen, wenn sie alle Kenntnisse aus Wirtschaft und Forschung nutzt und von den Bürgern akzeptiert wird. Denkverbote helfen weder Klimaschutz noch Energiepolitik und sind kontraproduktiv. Klimapolitik muss besser werden. Diese Einsicht ist die erste Voraussetzung, um das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, bis 2045 klimaneutral zu werden, zu erreichen. Die Erneuerbaren Energien stehen ganz klar im Zentrum. Aber es ist weithin bekannt, dass wir Deutschland und Europa nicht allein mit Strom und Wärme aus Wind, Sonne und der Erde versorgen können. Deshalb müssen wir den aktuellen Trend der Verengung auf wenige Technologien verlassen und offen sein für alles, was einen Beitrag zur Transformation und Energieversorgung, Industrie und Leben leisten kann. Die Potenziale der Technologien und die Kräfte des Marktes nutzen, um die vereinbarten Klimaziele doch noch zu erreichen: Das ist unsere Mission. 

Wie wird sich die konkrete Arbeit gestalten?

Mit Kurz-Studien, in die Erfahrungen aus der Praxis eingehen und mit offenen, fairen Dialogveranstaltungen. Das CEF wird die globale Dimension des Klimaschutzes in den Mittelpunkt rücken. Wir werden mit Denkfabriken in aller Welt kooperieren, um über den Tellerrand der europäischen Klimapolitik hinauszudenken und nach globalen Lösungen für globale Ziele suchen. Klimaschutz muss vor allem dort ansetzen, wo die größten CO2 -Emissionen anfallen. Ein Kuratorium mit ausgewiesenen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wird uns bei dieser anspruchsvollen Aufgabenstellung unterstützen. 

Danke für das Gespräch www.clean-energy-forum.org/de linkedin.com/company/clean-energy-forum

Foto: Kobalt GmbH