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29.07.2013 09:24 Alter: 11 yrs
Kategorie: Nachhaltigkeit

Gleichstrompassage Süd-Ost geplant

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Amprion planen gemeinsam eine der leistungsstarken Stromleitungen in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) von Sachsen-Anhalt nach Bayern. Das Großprojekt der Energiewende „Gleichstrompassage Süd-Ost“ wird die Regionen Halle und Augsburg verbinden. Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Amprion bauen als Projektpartner eine der vier Hochspannungs-Gleichstromverbindungen mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro. Die Inbetriebnahme der ca. 450 Kilometer langen Verbindung ist für 2022 geplant. Zum Großprojekt informiert Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer von 50Hertz.


Leitungsausbau zum Umspannwerk Dresden-Süd an der Bahnstrecke nach Bad Schandau Foto: Andreas Teich

Die rund 450 Kilometer lange HGÜ wird das Übertragungsnetz von 50Hertz im Raum Halle direkt mit dem Netzgebiet von Amprion im Raum Augsburg verbinden und einen wichtigen Pfeiler des deutschen Stromnetzes bilden. 50Hertz wird das Projekt in den neuen Bundesländern genehmigungsseitig verantworten, Amprion ist für den bayerischen Abschnitt zuständig. Erste Planungsschritte sind in beiden Unternehmen angelaufen und bis Ende des Jahres folgt der Antrag auf Bundesfachplanung. Die Verbindung aus dem Raum Halle in die Gegend von Augsburg wurde 2012 im Netzentwicklungsplan als „Korridor D“ (Lauchstädt-Meitingen) dargestellt und mit der Verabschiedung des Bundesbedarfsplans gesetzlich verankert. Mit der Stromautobahn sichern die Netzbetreiber die Integration der Windenergie ins Stromnetz und leisten einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung

Wichtiger Beitrag für Versorgungssicherheit

Gleichstromtechnik ermöglicht eine verlustarme Übertragung großer Mengen Energie und stabilisiert das bestehende Wechselstromnetz. Zudem kann die Energie gezielt dorthin gebracht werden, wo sie verbraucht wird. Durch den massiven Ausbau Erneuerbarer Energien im Norden und Osten Deutschlands kommt es schon heute zu Engpässen im Transport von Strom nach Süddeutschland. Auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt wird sich der Ausbau der Windleistung absehbar fortsetzen. Mit der Errichtung einer starken Leitungsverbindung nach Süden können so Einspeiseeinschränkungen für die Windenergieanlagen vermindert und Stromflüsse besser beherrscht werden.

»Wir bringen eines der zentralen Großprojekte für das Gelingen der deutschen Energiewende auf den Weg.« Klaus Kleinekorte, Geschäftsführer bei Amprion

Die Gleichstrompassage Süd-Ost ist deshalb ein wichtiger Pfeiler zur weiteren Versorgungssicherheit insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch für die östlichen Nachbarländer. Stromflüsse von Nordostdeutschland über Polen und Tschechien nach Süddeutschland können künftig besser gesteuert und die Übertragungsnetze wieder etwas entlastet werden. Gleichstrom bietet sich vor allem bei langen Entfernungen und für große Übertragungsleistungen an. An den Endpunkten der Leitung sorgen Konverter für die Umwandlung der Energie von Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt.