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28.04.2020 17:24 Alter: 4 yrs

Entsorgungswirtschaft - privat und kommunal - ist systemrelevant

Bis vor kurzem gehörte die Entsorgungswirtschaft noch nicht in allen Bundesländern zur systemrelevanten Infrastruktur. Mit Corona änderte sich die Bewertung. In einem gemeinsamen Schreiben mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) forderte Peter Kurth, Präsident des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoff­wirt­schaft e. V. von der Bundesregierung, sich für eine umgehende und bundes­einheitliche Einordnung aller Bereiche der Entsorgungswirtschaft zur systemrelevanten Infrastruktur einzusetzen, mit Erfolg.


Peter Kurth, Präsident BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. Foto: Die Hoffotografen

„Die Kreislauf­wirtschaft spielt für den Klima- und Ressourcenschutz eine herausragende Rolle. So muss heute jede siebente Tonne der in Deutschland eingesetzten Rohstoffe nicht mehr importiert werden, weil Müll nicht als Abfall, sondern als Ressource begriffen wird. Damit ist Recycling zur dritten tragenden Säule unserer Rohstoffversorgung geworden.“ Peter Kurth

 

Gehörten im Freistaat Bayern und in Berlin die privaten und kommunalen Unternehmen zum systemrelevanten Bereich, war dies beispielsweise in Hessen nicht der Fall. In der außergewöhnlichen Situation der Corona-Pandemie war diese unterschiedliche Einordnung von Bundesland zu Bundesland besonders ärgerlich und warf zudem neue Probleme auf.

Aus Sicht von BDE und ver.di sind die Unternehmen der Entsorgungswirtschaft in Gänze systemrelevant und zwar unabhängig davon, ob sie in privater oder öffentlich-rechtlicher Gesellschafterstruktur organisiert sind. Denn die gesamte Branche muss auch in diesen Krisenzeiten die reibungslose Abfallentsorgung sicherstellen,

Die Unternehmen der deutschen Entsorgungswirtschaft stehen aktuell angesichts der Corona-Pandemie in Europa vor besonderen Herausforderungen. Die Ratschläge, den öffentlichen Raum zu meiden, können ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht befolgen. Im Gegenteil - auch wenn Kolleginnen und Kollegen ausfallen – müssen die verbleibenden Mitarbeiter das bisherige Entsorgungsniveau aufrechterhalten. In einer solchen Situation ist es wichtig, dass sich die Unternehmen auf Flexibilität, Klarheit und Unterstützung durch Verwaltung und Politik verlassen können.

Getrenntsammlung muss aufrechterhalten werden

Wertstoffe sind als Recyclingrohstoffe für die industrielle Produktion in Deutschland unverzichtbar. Deshalb setzt sich der BDE auch in Zeiten von Corona dafür ein, das System der Getrenntsammlung von Wertstoffen in jedem Fall ohne Einschränkung aufrechtzuerhalten.   Ziel ist dabei sicherzustellen, dass die Produktionsketten nicht reißen.  So sind insbesondere die Papier-, Metall- und Glasindustrie zur Aufrechterhaltung ihrer Produktion von der Rohstoffzufuhr aus der Wertstoffsammlung abhängig.  Altglas, Schrott und Altpapier sind für die Hersteller wichtige Rohstoffe.

Hinzu kommt: Spätestens nach Ende der Corona-Krise‘ wird die Industrie wieder große Mengen Rohstoffe benötigen. Damit die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft diese Materialien in gebotener Menge und Qualität liefern können, braucht dieser Wirtschaftszweig praxisnahe Rahmenbedingungen. Dazu gehört, dass nun in allen Bundesländern sämtliche Bereiche der Entsorgungswirtschaft zur „systemrelevanten Infrastruktur“ gezählt werden. Es ist ein Erfolg des BDE, dass der Verband in dieser Frage für Klarheit gesorgt hat.

www.bde.de