Nachricht

< Stadtwerken geht ein Licht auf
27.10.2015 15:52 Alter: 9 yrs

Carsharing bringt nachhaltige Mobilität voran

Carsharing stärkt nachhaltige Mobilität in urbanen Zentren. Das ist die wesentliche Erkenntnis aus Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojektes „WiMobil“. Unter anderem wurde das Mobilitätsverhalten von Kunden der Carsharing-Angebote DriveNow und Flinkster sowie die lokalen Effekte neuer Verkehrsangebote auf den Parkraum in Berlin und München analysiert. Die Ergebnisse der 2012 gestarteten Untersuchungen liefern für Kommunen, aber auch für Carsharing-Unternehmen wichtige Anregungen zu einer nachhal- tigen Angebots- und Infrastrukturplanung. Über Ergebnisse des Forschungsprojektes informiert Prof. Dr. Andreas Knie, Leiter Intermodale Angebote und Geschäftsentwicklung der DB Rent GmbH und Geschäftsführer InnoZ GmbH.


Foto: InnoZ GmbH

Carsharing-Nutzer interessieren sich oft für Elektrofahrzeuge und sind überdurchschnittlich häufig mit Bussen und Bahnen unterwegs. In den Innenstädten, wo sich Carsharing und öffentlicher Nahverkehr auf komfortable Weise ergänzen, werden sie als attraktive Alternative zur Nutzung des eigenen Fahrzeugs wahrgenommen. 81 Prozent der Hauptnutzergruppe der Flinkster-Kunden und 68 Prozent der Haupt nutzergruppe der befragten DriveNow-Kunden nutzen regelmäßig (mindestens 1-3 Tage pro Woche) den öffentlichen Nahverkehr. In einem Privatfahrzeug waren nur 17 Prozent der Flinkster-Nutzer und 52 Prozent der DriveNow-Nutzer regelmäßig unterwegs. In der Vergleichsgruppe aus den Studien „Mobilität in Deutschland“ (MiD) und des „Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen“ (SrV) war dieser Anteil deutlich höher.

Alternativen zur Fahrt mit eigenem PKW

Daraus ergibt sich, in Großstädten wird die Kombination aus Carsharing und öffentlichen Verkehrsmitteln als Alternative zu Fahrten mit dem eigenen Auto wahrgenommen. Dies hat Auswirkungen auf den Pkw-Besitz: Im Rahmen der „WiMobil“-Analysen gaben 7 Prozent der befragten DriveNow-Kunden und 15 Prozent der befragten Flinkster-Kunden an, seit Beginn ihrer Mitgliedschaft bei dem jeweiligen Service, ein Fahrzeug aufgrund von Carsharing abgeschafft zu haben.

Hohe Affinität zur E-Mobilität

Seit 2012 wurde auch die Wirkung von E-Carsharing-Systemen auf Mobilität und Umwelt in den Städten Berlin und München untersucht. Hierbei wurde eine hohe Affinität zur Elektromobilität festgestellt. Jeder zweite befragte Nutzer hat Erfahrungen mit einem Elektrofahrzeug gesammelt und sich ganz bewusst für die elektrische und damit lokal emissionsfreie Mobilität entschieden.

Als weitere Motive nannten die Nutzer auch das Interesse an der innovativen Antriebstechnik sowie das attraktive Fahrerlebnis. Bedenken hinsichtlich der Reichweite von Elektrofahrzeugen spielten eine geringere Rolle. Für Carsharing innerhalb des Stadtgebiets sind Elektrofahrzeuge nach Aussage der Befragten ebenso nutzbar, wie herkömmlich angetriebene Modelle.

Darüber hinaus wurden zwischen Juli 2013 und März 2015 umfassende Untersuchungen zum Parkraumangebot in Berlin, dessen Nutzung und zu den Effekten von Carsharing in diesem System durchgeführt. Für die Planung der innerstädtischen Lade infra struk tur können E-Carsharing-Flotten eine sinnvoll kalkulierbare Basis für die Nachfrage nach einer öffentlichen Ladeinfrastruktur darstellen.

Aus den Erkenntnissen des Projekts wurde ein Leitfaden entwickelt, der den Kommunen Hinweise darüber liefert, wie Carsharing beziehungsweise E-Carsharing in ein städtisches Verkehrsangebot integriert werden kann und wie eine nachfrageorientierte Planung der Ladeinfrastruktur erfolgen kann.

 

Vollständiger Leitfaden unter www.bmub. bund.de/service/veranstaltungen/details/event/wimobil- forschungsprojekt-zu-e-car-sharing/