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15.02.2016 11:16 Alter: 8 yrs
Kategorie: Digitalisierung

Branchenjubiläum in schwierigen Zeiten

Der Fachverband Biogas diskutiert im Schatten der Diskussion um die EEG-Novelle vor allem darüber, welche Auswirkungen das EEG 2016 auf die künftige Nutzung von Biogas in Deutschland haben wird. Diese Fragen bestimmen auch die 25. Jahrestagung des Fachverbandes im Februar in Nürnberg.


Foto: Fachverband Biogas

Trotz mancher Unwägbarkeiten, die Branche gibt sich kämpferisch, konstatiert der Hauptgeschäftsführer des Fachverband Biogas e. V., Dr. Claudius da Costa Gomez.

Herr da Costa Gomez, welche Themen beschäftigen die Branche aktuell?

Was uns momentan umtreibt, sind Fragen zur Sicherheit und Effizienz von Anlagen, die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan und deren sinnvoller Einsatz, die Abfallvergärung, das aktuell diskutierte Düngerecht wie auch Biomassetransporte. All dies sind Themen, die in den verschiedenen Panels und Workshops auf unserer 25. Jahrestagung erläutert und diskutiert werden. Außerdem gibt es eine Spezialveranstaltung zu Gülleklein anlagen – neben der Abfallvergärung die einzige Anlagenart, die seit dem EEG 2014 überhaupt noch gebaut wird.

Darüber hinaus wird natürlich die anstehende EEG-Novelle das dominierende Gesprächs thema auf dem Branchentreff sein. Die äußeren Umstände einer Jahrestagung waren sicher schon mal besser. Auf der anderen Seite hat die Branche in den vergangenen 25 Jahren immer wieder bewiesen, dass sie auch mit schwierigen Situationen umgehen kann.

Wie bewerten Sie die Situation für Anlagenbauer?

Die Lage der Herstellerfirmen ist angespannt bis kritisch. Der Anlagenneubau tendiert gegen Null. Und bei den Betreibern von Bestandsanlagen herrscht auch eher eine skeptische Zurückhaltung. Für sie stellt sich die Frage: wie geht es weiter nach dem Ende der EEG-Vergütung? Wer zu den Pionieren gehört und seit 2000 eine Biogasanlage betreibt, fällt Ende 2020 aus dem EEG. Und der überlegt sich gut, ob er jetzt noch in Reparaturen oder Erweiterungen investiert oder eventuell schon in den nächsten Jahren seine Anlage stilllegt.

Diese Entwicklung ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht mehr als fragwürdig. Daher lautet eine der Kernforderungen des Fachverbandes Biogas: schnelle und verbind liche Anschlussregelungen für bestehende Bio gasanlagen! Denn ansonsten wird aus der aktuellen Stagnation ein Rückbau. Und das kann weder im Sinne der deutschen Energiewende noch der Pariser Klimaverträge sein.

Mit welchen Gefühlen blickt die Branche in die Zukunft?

Die Branchenakteure bleiben zuversichtlich und von der Notwendigkeit ihrer Mission überzeugt. Die Politik kann sich nicht über Realitäten hinwegsetzen. Wir brauchen Biogas als flexible und speicherbare Energiequelle auf dem Weg zur 100 Prozent regenerativen Ener gie versorgung, sowohl für den Strom - sek tor als auch für Wärme und Kraftstoff. Mehr als die Hälfte des Energie ver brauchs in Deutschland wird für Wärme ein gesetzt. In den Blockheizkraftwerken der Biogasanlagen entsteht bei der Stromerzeugung automatisch und ganz nebenbei Wärme, die schon heute Tausende von Haus hal ten und öffentliche Einrichtungen mit klimaneutraler Heizenergie versorgt.
Ab Herbst 2016 wird der Fachverband Biogas gemeinsam mit der DLG eine jährliche Weltleitmesse für Biogas veranstalten. Damit bekommen wir eine Plattform, um über Deutschland hinaus das Thema Biogas auf der Tagesordnung zu halten.

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