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< Erdgas - integraler Bestandteil einer intelligenten Mobilität
20.01.2012 12:06 Alter: 12 yrs
Kategorie: Klimaschutz

Erdgas fahren rechnet sich - Mit alternativen Antrieb Kosten und Emissionen senken

Steigende Spritkosten sind seit mehreren Jahren ein immer wiederkehrendes Thema. Im Vorteil ist, wer ein Erdgasauto fährt, denn der alternative Kraftstoff ist deutlich günstiger als herkömmliche Kraftstoffe. An der Zapfsäule sparen Erdgasfahrer rund 50 Prozent im Vergleich zu Superbenzin, circa 30 Prozent gegenüber Diesel und immerhin 20 Prozent gegenüber Autogas (Flüssiggas). Im Juli 2011 kostete beispielsweise ein Liter Superbenzin durchschnittlich 1,55 Euro, der Durchschnittspreis von Diesel lag im gleichen Monat bei 1,45 Euro. Dagegen kostet ein Kilogramm Erdgas – das rund 1,5 Mal so viel Energie enthält wie ein Liter Superbenzin – deutschlandweit im Schnitt nur 1,01 Euro pro Kilogramm. Rechnet man den Energiegehalt um, liegt der Erdgaspreis an der Tankstelle im Vergleich zu Superbenzin bei rund 65 Cent je Liter. Dieser Kostenvorteil wird langfristig bestehen bleiben, denn die günstigen Mineralölsteuersätze gelten bis 2018. Durch die niedrigen Tankkosten amortisieren sich auch die Mehrkosten bei der Anschaffung eines Erdgasautos – je nach Kilometerleistung – relativ schnell. Genaue Zahlen liefert hier der Wirtschaftlichkeitsrechner unter www.erdgasmobil. de, der im Menü unter „Kraftstoffrechner“ zu finden ist.


Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer erdgas mobil GmbH (Foto: erdgas mobil)

Bestätigung durch die dena

Mit dem Thema Wirtschaftlichkeit befasst sich auch die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in ihrer Studie „Erdgas und Biomethan im Kraftstoffmix“. Bei der Anschaffung eines Erdgasfahrzeuges müsste man zwar im Vergleich zum Diesel- und Benzin-Pkw mehr ausgegeben, jedoch rechnet sich die Anschaffung wegen der niedrigeren Tank- und Fixkosten bei entsprechender Laufleistung.
In Zukunft könnte sich die Amortisationszeit laut dena noch verkürzen. Die regierungsnahe Agentur erwartet eine stetige Verringerung der Preisdifferenz bei den Neufahrzeugen, da ein zunehmender Anteil baugleicher Komponenten zum Einsatz komme und weltweit die Produktionszahlen von Erdgasfahrzeugen steigen. Außerdem werde die Einführung des Abgasstandards Euro-6 die Wirtschaftlichkeit von erdgasbetriebenen Fahrzeugen erhöhen. Grund seien verschärfte Anforderungen beispielsweise bei den Stickoxid-Emissionen, welche die Kosten für Diesel-Pkw und Diesel-Nutzfahrzeuge erhöhen dürften.

ADAC-Kostencheck

Jährlich ermittelt der ADAC, wie günstig alternative Antriebe im Vergleich zu konventionellen sind. Dafür werden alle kostenrelevanten Daten (Anschaffungspreis, Kraftstoffkosten, Wertverlust, Inspektionen, Ersatz von Verschleißteilen, Steuer und  Versicherung) einbezogen und die Kosten pro gefahrenem Kilometer innerhalb einer Haltedauer von vier Jahren berechnet. Das Ergebnis des letzten Vergleichs: Spitzenreiter ist der Erdgas-Zafira 1.6 CNG Turbo EcoFlex von Opel. Für dieses Fahrzeug sind die Kosten pro Kilometer 8 Cent geringer als für den vergleichbaren Benziner, was zu einer Ersparnis von bis zu 1.200 Euro bei einer Laufleistung von 15.000 Kilometern führt. Den zweiten Platz erreichte der Erdgas-Passat 1.4 TSI EcoFuel Trendline von Volkswagen mit um 6 Cent geringeren Kilometerkosten gegenüber dem gleichwertigen Benzinmodell.

Mit Einführung der CO2-basierten Kfz-Steuer im Juli 2009 sparen Erdgasfahrer zusätzlich. Der Grund: Ein mit Erdgas betriebenes Auto stößt bis zu 25 Prozent weniger CO2 aus als der vergleichbare Benziner. Der VW Passat Variant TSI EcoFuel kostet deshalb unterm Strich nur 28 Euro Steuern im Jahr. Auch für die Zeit danach gibt es eindeutige Signale für eine dauerhafte Steuerermäßigung bei Erdgas als Kraftstoff. Das wird den klaren Wettbewerbsvorsprung des Kraftstoffs erhalten.  

Sauber unterwegs im Erdgasfahrzeug

Der alternative Kraftstoff hat klare Vorteile in puncto Umwelt- und Klimaschutz, denn heute zählen längst nicht mehr nur Motorisierung und Design bei der Wahl eines Kraftfahrzeuges. Schadstoff-Emissionen und Verbrauch rücken immer stärker in den Fokus. Hier weisen gerade Erdgas-Autos besonders günstige Werte auf. Erdgas als Kraftstoff emittiert bis zu 25 Prozent weniger CO2 als Benzin sowie bis zu 21 Prozent weniger als Diesel. Grund ist, dass der Hauptbestandteil des Erdgases, also Methan, nur ein Kohlenstoffatom auf vier Wasserstoffatome enthält. Bei den anderen Kraftstoffen überwiegen dagegen längerkettige Kohlenwasserstoffe, bei denen der Prozentsatz der Kohlenstoffatome höher ist – mit der Folge, dass mehr CO2 entsteht.
Erdgasfahrzeuge erzeugen weniger Kohlenstoffdioxid (CO2), Stickoxide (NOx), reaktive Kohlenwasserstoffe und Lärm. Stickoxide werden im Vergleich zu Benzinern um rund 53 Prozent und im Vergleich zu Dieselautos um rund 70 Prozent verringert. Der Ausstoß an reaktiven Kohlenwasserstoffen sinkt um rund 75 Prozent gegenüber Benzin beziehungsweise rund 36 Prozent gegenüber Diesel. Nicht zuletzt machen Erdgasfahrzeuge die Innenstädte ruhiger, denn die „weichere“ Verbrennung des Erdgases vermindert das Motorengeräusch – vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen – erheblich. Und ganzjährig haben erdgasbetriebene Fahrzeuge freie Fahrt in den Umweltzonen, die zahlreiche Städte bereits ausgewiesen haben und andere vorbereiten. Dank der umwelt- und klimaschonenden Eigenschaften liegen Modelle mit Erdgas im Tank regelmäßig auf vorderen Plätzen in Umweltrankings.

Nahezu CO2-neutral: BIO-ERDGAS

Noch besser wird die CO2-Bilanz mit Bio-Erdgas im Tank. An fast jeder 6. Erdgas-Tankstelle in Deutschland wird das regenerative Pendant bereits beigemischt. An 14 Zapfsäulen ist inzwischen auch reines Bio-Erdgas erhältlich. Dieses kommt häufig direkt aus Deutschland und wird aus Kantinenabfällen, Speiseresten, Biomüll und nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Bereits eine 20-prozentige Beimischung kann den Kohlendioxid-Ausstoß gegenüber Benzin um 39 Prozent reduzieren, 100 Prozent Bio-Erdgas verursachen dagegen 97 Prozent weniger CO2 als Benzin und sind damit fast klimaneutral. Zudem existiert ein Verfahren, um synthetisches Erdgas zu entwickeln, für dessen Herstellung nicht einmal nachwachsende Rohstoffe oder Speisreste notwendig sind. Bei der so genannten Methanisierung wird aus überschüssigem Ökostrom nachhaltiges Biomethan erzeugt, das sich nicht von Erdgas unterscheidet und unter anderem als Kraftstoff eingesetzt werden kann.
Ganz aktuell entsteht in Norddeutschland eine Anlage, in welcher das synthetische Bio-Erdgas in industrieller Größenordnung erzeugt werden soll. Pro Jahr können allein durch diese Produktion 2.800 Tonnen CO2 eingespart werden. Das besondere an dem Projekt: Audi engagiert sich dabei als Autohersteller und wird den so gewonnenen regenerativen Kraftstoff unter dem Namen e-gas vermarkten.

Erdgasfahrzeuge befinden sich auf der Überholspur. Vier Erdgas-Wagen stellte erdgas mobil an den beiden IAA-Wochenenden für Probefahrten zur Verfügung. Eines der Highlights am rund 300 Quadratmeter großen Stand war ein mit Bio-Erdgas betriebener Volkswagen Scirocco R, der beim saubersten Markenpokal der Welt im Rahmen der DTM am Start steht. (Foto: erdgas mobil)